Die Bundesrepublik Deutschland, so wie sie heute existiert, würde es ohne die Ereignisse des Frühjahrs 1920 nicht geben. Die historischen Erfahrungen der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik, spielten später eine bedeutende Rolle, um das Grundgesetz als oberste Richtschnur des politischen Handelns anzusetzen und damit die Rechte des Einzelnen zu schützen. Dabei kommt ein großer Teil der Menschen, welche die junge Republik verteidigen wollten aus der Belegschaft der Bergwerke des Ruhrgebiets.
Roter März zeigt eine wachsende Bergarbeitersiedlung im täglichen Überlebenskampf, mit ausgeprägten Misstrauen gegenüber staatlichen Instanzen, gebeutelt durch das millionenfache Sterben an der Front im 1. Weltkrieg. Diese Siedlung steht im Mittelpunkt der Ruhrrevolution - und der Pfarrer inmitten des dramatischen Zentrums. Das Stück veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise, wie Pfarrer Albert Nienhaus im Streben nach Gerechtigkeit und sozialen Verbesserungen in der Ausübung seines Glaubens bekämpft wird.
Erzählt wird eine Geschichte vom Kampf für Freiheit und Demokratie, in politisch instabilen Zeiten. Eine Geschichte, die dazu aufruft Unterschiede zu überbrücken, egal wie groß die Unterschiede auch sein mögen – eine Geschichte aus der heutigen Zeit? Nein, eine Geschichte, die auf historischen Tatsachen aus der Zeit zwischen 1910 und 1920 beruht, eine Geschichte, die sich noch immer wiederholt…